Geschichte

Karate-Do - Der "Weg der leeren Hand"

Karate-Do ist eine Kampfkunst, deren Ursprung in Okinawa - einer Inselgruppe südlich von Japan - liegt. Hier wurde das auf Okinawa entwickelte Kampfsystem "Tode", auch "Okinawa-Te", bis Ende des 19. Jahrhunderts im Geheimen geübt und nur vom Meister zum Schüler weitergegeben.

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Okinawa

Die Regierung hatte bereits im Jahr 1416 den Grundstock zur Entwicklung einer waffenlosen und sehr effektiven Selbstverteidigung gelegt. König Sho Shin verbat der Bevölkerung das Tragen jeglicher Waffen und lies die Einhaltung von seinen Fürsten kontrollieren.
In der Folge wurde die Bevölkerung Okinawas - insbesondere ab 1609 durch den Satsuma Clan - derart terrorisiert, dass die Kampfkunst immer mehr Anhänger bekam und weiter entwickelt wurde.
Während dieser Zeit entwickelte sich auch das Kobudo, eine Art der Selbstverteidigung, bei der Alltagsgegenstände zu Waffen umfunktioniert wurden. Diese von vielen Bauern benutzten Werkzeuge wurden durch geschickte Anwendung zu tödlichen Waffen.

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Waffen, die aus alltäglichen Gegenständen entwickelt wurden

Im feudalen Okinawa mangelte es an Rechtsschutzinstitutionen und Polizeiwesen, so dass die Beherrschung der Kampfkunst überlebensnotwendig wurde. Gegen die bewaffneten Gegner hatten die einfachen Landleute und Bauern oft nur eine einzige Chance. So mussten die geübten Techniken schnell, effektiv und endgültig sein. Dieses für das Karate spezifische Prinzip heißt «Ikken hissatsu», sinngemäß übersetzt: «Mit einem Schlag töten». Die japanische Besatzung untersagte die Ausübung dieser tödlichen Kampfkunst, und so wurde sie nur noch im Geheimen geübt. Die Kampfsysteme wurden in Kata verschlüsselt und muteten ahnungslosen Betrachtern nichts sagend und befremdend an. Nur Eingeweihten war es möglich, die Kata zu «lesen». Die Betrachtung dieser Inhalte nennt man Bunkai.
Während der Meiji-Restauration wurde Okinawa im Jahre 1875 offiziell zu einer japanischen Präfektur erklärt. Von nun an orientierte sich das Leben an der modernen Entwicklung des japanischen Volkes.
Erst um 1924 gelangte die Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung nach Japan, von wo aus sie dann in der Welt verbreitet wurde.
Die Notwendigkeit, Karate als lebenserhaltende Selbstverteidigung zu erlernen, war nun nicht mehr gegeben, und so rückten die gesundheitlichen Aspekte wie Haltung, Beweglichkeit, Gelenkigkeit, Atmung, Spannung und Entspannung in den Vordergrund. In Japan wurde in Folge der sportliche Wettkampf entwickelt. Die ursprünglich gefährlichen, ja sogar tödlichen Techniken wurden mit einem Reglement «entschärft», und es begann der Kampf um Siegpunkte und sportliche Anerkennung.
Traditionsbewusste Dojos versuchen jedoch nach wie vor, die alten Lehren zu pflegen und zu erhalten.

 

Homepage von Lothar J. Ratschke Kyôshi: hatamoto tiger

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